Optimal für den Notfall vorsorgen, der hoffentlich nicht eintritt

Optimal für den Notfall vorsorgen, der hoffentlich nicht eintritt

Mehr als 100 000 Menschen sterben jährlich in Deutschland am plötzlichen Herztod, zunehmend auch jüngere Menschen. Geschehen kann es überall: zu Hause, in der Freizeit oder am Arbeitsplatz.

Im Falle eines Falles ist Zeit der entscheidende Faktor: mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance eines Patienten mit Herzkammerflimmern um rund 10%. Aber: Laut Statistik steigen die Überlebenschancen eines Betroffenen auf über 75%, wenn innerhalb von drei Minuten nach Eintritt des Herzkammerflimmerns eine Defibrillation durchgeführt wird. Trotzdem: selbst in gut versorgten Gebieten kann es 10 Minuten dauern, bis der Rettungsdienst beim Patienten eintrifft.

Zahlen, die nachdenklich machen, auch bei der Erich Utsch AG. Zwar ist man dort traditionell in Sachen betrieblicher Arbeitsschutz und Ersthelfer sehr gut aufgestellt, aber: die Behandlung eines Falles von Herzkammerflimmern stellt eine besondere Herausforderung dar, der man mit besonderen Maßnahmen begegnen muss.

Als Lösung bot sich die Installation von frei zugänglichen Defibrillatoren innerhalb des Unternehmens an. Auf dem Firmengelände sind nunmehr zwei dieser Geräte verteilt, um im Notfall den schnellstmöglichen Zugriff auf die lebensrettende Maßnahme zu gewährleisten. Um die Effektivität dieser Maßnahme noch zu steigern, wurden parallel dazu Ersthelfer im Haus in der Bedienung der Geräte geschult.

Ausgelegt sind die angeschafften Geräte für eine „Automatisierte Externe Defibrillation“, kurz AED. Diese sind in der Handhabung einfach und verfügen über nur wenige Bedienungselemente.

Der Hilfeleistende wird außerdem durch gut sichtbare Text- oder Piktogrammhinweise sicher angeleitet, was angesichts der enormen Stresssituation ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. „Natürlich sollten in erster Linie unsere geschulten Ersthelfer zum Einsatz kommen, aber auf diese Weise ist sichergestellt, dass im Notfall auch völlige Laien Erste Hilfe leisten können“, so Markus Alexander Klötsch, Liegenschaftsverantwortlicher und selbst ausgebildeter Ersthelfer.

Besonders wichtig: die AED analysiere nach Aufkleben der Elektroden am Betroffenen selbstständig, ob eine Behandlung notwendig und sinnvoll ist. „Wenn dies der Fall ist, führt das AED nach Knopfdruck alle notwenigen Maßnahmen selbständig durch und gibt nach der Schockabgabe Anweisungen zum weiteren Vorgehen wie einer korrekten Wiederbelebung mit Thoraxkompression und Beatmung‘‘.

Alles in allem also ein nicht zu unterschätzender Aufwand an Geld, Zeit und Engagement, dessen Sinn Herr Klötsch in einem Satz zusammenfasst: „Optimal für einen Notfall vorbereitet sein, der hoffentlich so schnell nicht eintritt“.